Glasfaser statt Mobilfunk (Makrozellen)

 Trennung von Indoor und Outdoor

Mit LTE -Long Term Evolution- wurde 2011 die  vierte Generation (4G) der Mobilfunktechnik staatlich verordnet eingeführt. Hiermit erfolgte für das mobile Internet für Laptop und Handy eine neue Mobilität. Gegenüber dem Vorgänger UMTS wurde die Strahlenbelastung wesentlich erhöht. Originalzitate aus der Bundestagsdrucksache 17/1709. Die Erhöhung der „Exposition der Bevölkerung“ sei nicht abschätzbar.

Mit der angedachten 5G-Technik und der weiteren Anwendung bei Smart-Meter ( „intelligente“ Zähler), Straßenverkehrsfluss (smart-car-tracking/ „intelligente“ Verkehrsleitsysteme) und häusliche Überwachungsdienste (smart-living -home /„intelligentes Haus) u.v.m., wird der Umfang der elektromagnetischen Strahlung weiterhin wesentlich erhöht

Wie kann die Strahlenbelastung verringert werden?

Trennung in Indoor- und Outdoor-Zellen. Die Outdoor-Sendeleistung wird abgesenkt und schafft dadurch Freiraum für qualitativ hochwertige Indoor-Zellen, Abb.1.

Statt dem Einsatz der Makrozelle /Funkmast  (Abb.1), kann diese durch Glasfaserkabel (Abb.2) ersetzt werden. Hierdurch reduziert sich die elektromagnetische Außenstrahlung wesentlich.     

Die strikte Trennung von Indoor- und Outdoorversorgung (siehe Abb.: 1). ist Voraussetzung für das Funktionieren aller zukunftsfähigen, leistungsstarken, emissionsarmen und störungsfreien mobilen Kommunikationsdienste, womit dann auch der Schutz der Unverletzlichkeit der Wohnung gewährleistet werden kann.

Leistungs- und Qualitätsmängel der heutigen Mobilfunknetze sollten von der Industrie, den Nutzern und den Politikern als Anlass genommen werden, möglichst schnell einen Paradigmenwechsel in der Mobilfunk-Politik vorzunehmen. 
 

Grundprinzip: Alle Transportstrecken für Mobile Kommunikation werden so weit wie möglich mit Glasfaser-/Kupfernetzen abgewickelt, problematische Entfernungen über strahlungsarmen Richtfunk.   

Outdoor:  hierbei kommen anstelle der leistungsstarken Makrozellen vorrangig Picozellen (auch Mini-Basisstationen genannt) zum Einsatz, welche auch im Nahbereich nur schwache Funkbelastungen verursachen.

Indoor: Indoor Femtozellen (auch Kleinzellen genannt) können direkt an die Kupfer- und Glasfaser-Infrastruktur angeschlossen werden. Ihre 
Versorgungsreichweite ist für jeweils einen Raum ausgelegt, was extrem kurze Strecken durch die Luft bedeutet. 

Weniger Strahlung - mehr Daten   

Intelligente Mobilfunkversorgung in St. Gallen   (Smart City)


Kleine Mikro- Pico- oder Femtozellen reduzieren die elektromagnetische Strahlenbelastung wesentlich, siehe Abb.

„Pilotinstallation Wireless St. Gallen als erster Schritt in Richtung eines strahlungsarmen Mobilfunks in der Stadt“ heißt das 2014 in den Normalbetrieb übergegangene Projekt. Es wurde bereits 2011 auf den Weg gebracht. Seit 2012 steht im Innenstadtbereich ein alternatives Mobilfunkangebot zur Verfügung. St. Galler-Wireless erfüllt vier wichtige Forderungen zur Schaffung eines leistungsfähigen und strahlungsarmen Funknetzes:

  • Es gibt nur ein Netz für alle Nutzer. 
  • Mit einem Kleinzellennetz wird die Funkstrecke so kurz wie 

     möglich gehalten. 

  • Die Indoor- und Outdoor-Versorgung wird voneinander     

     getrennt

  • Router/Access-Points werden gegenüber den Gebäuden 

     abgeschirmt und so montiert, dass die Einstrahlung in 
     Gebäude vermieden bzw. minimiert wird. 

  • die Funkzellen senden mit geringer Leistung, die Strahlenbelastung bleibt auch im näheren Umfeld der Sendeanlagen gering. 
  • Wohnungen werden nicht von außen durchstrahlt und bleiben nach Möglichkeit funkfrei. 
  • die Endgeräte können mit wenig Leistung empfangen und senden, weil keine dämpfende Baumasse überwunden werden muss.  

 

VLC statt WLAN

Optische mobile Kommunikation

Visible Light Communications (VLC) bedeutet optische mobile Kommu-nikation. Dies ist eine Datenübertragungstechnik im Innenbereich, bei der das Licht die Rolle des Übertragungs-mediums für die Daten oder Informationen spielt. Die Frequenz des zur Übertragung genutzten Lichtes befindet sich dabei im sichtbaren Bereich zwischen 400 THz  und 800 THz (1 THz = 1.000 GHz).

Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) in Berlin ist an dieser Entwicklung wesentlich beteiligt. Hierbei wird das Licht handelsüblicher LED-Lampen, die für die Raumbeleuchtung Verwendung finden, mit eingebettetem Mikrochip als Datenträger genutzt. Die drahtlose optische Datenkommunikation ist eine eindrucksvolle Alternative zur bestehenden Datenübertragung mit WLAN und Bluetooth. Diese Funktechnik ist für den Hochleistungs- internetzugang konzipiert.  Die technischen Möglichkeiten reichen von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen bis zu optischen WLAN-Verbindungen, bei denen eine Lichtquelle mehrere Geräte versorgt.

Es können aktuell Daten von 100 MBit/s bis 800 MBit/s übertragen werden. Diese Datenübertragungsraten liegen damit höher als bei Powerline und WLAN, die netto im Bereich von 1 MBit/s bis ca. 240 MBit/s liegen. 

Die Vision:  

Schutz vor elektro-magnetischer Strahlung 

Vollversorgung mittelgroßer Räume mit einem einzigen Access-Point mit mehreren 100 MBit/s. Die Datenübertragungsraten stehen demnach denen der meisten WLAN-Standards in nichts nach.
Weitere Vorteile der VLC-Technik sind:  

  • Robuste Datenübertragung ohne Sender- und Empfängerausrichtung 
  • Hohe Datenübertragungsraten 
  • Keine Interferenzen mit Funksystemen 
  • Kein Elektrosmog 
  • Weltweit unregulierte, frei verfügbare Übertragungsfrequenzen 
  • Einfache Abschirmung durch lichtundurchlässige Oberflächen 
  • Höhere Abhörsicherheit 
  • Geringeres Störpotenzial 
  • Die Technik ist sogar unter Wasser einsetzbar und hat dort eine erheblich größere Reichweite als Funkwellen, die schnell absorbiert werden.




Fraunhofer HHI schließt VLC-Projekt erfolgreich ab

Datenübertragung mittels LED-Licht statt WLAN.

(Auszug  Pressebericht, Autor:

Pressemitteilung vom 28.06.2017 von Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut (HHI), Mainau GmbH, Initiative Bodensee Mobilfunk, Ministerium (Ba-Wü) für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft).
 

Im Frühjahr 2015 startete das Projekt "VLC Mainau" mit dem Ziel, einen vorhandenen Konferenzraum auf der Insel Mainau mit Visible Light Communication (VLC) Technologie auszurüsten. Das Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut (HHI) und die Mainau GmbH haben jetzt das Projekt mit der Realisierung einer ersten optischen WLAN-Umgebung erfolgreich abgeschlossen. 


Neueste Realisierung der 

VLC-Technologie:

Presseraum des HSV

Lösung zu WLAN an Schulen


diagnose:funk hat durch Experten mehr als 100-Studien zur WLAN-Strahlung auswerten lassen. Ergebnis: WLAN an Schulen oder gar in Kindergärten darf nicht eingesetzt werden.

Umfangreiche Studien über WLAN 2,45 GHz, Isabel Wilke:
http://www.mcs-cfs-initiative.de/Wilke_Review_WLAN_180220_df.pdf


Technische Lösungen für Schulen

Unter dem Gesichtspunkt der grundlegenden Leitlinie des Strahlenschutzes, des ALASTA-Prinzips (As Low As Scientifically and Technically Achievable - so niedrig wie technisch und wissenschaftlich möglich), sollten Schulen folgende Optionen bedenken:


1.  WLAN ist für den Unterricht mit digitalen Medien nicht notwendig.       Digitale Medien sind Hilfsmittel und alle Anwendungen können auch        an verkabelten Computern durchgeführt werden. Tablets sollten              mit Kabelanschluss betrieben werden können.


2.  Wenn sich eine Schule trotz aller Bedenken für WLAN entscheidet,    
     müssen nach dem ALASTA-Prinzip klare Kriterien an die Nutzung der 
     WLAN-Sender gestellt werden:

   
       > Kein Einsatz in der WLAN Frequenz 2.450 MHz (2,4 GHz)
          sondern  in der Frequenz 60 GHZ. Mit dieser bleibt die Reichweite
          auf  das Klassenzimmer beschränkt.
     
       > Die Sendeleistung am Router muss auf ein Minimum reduziert   
         werden können - 1 bis 5% der Standardsendeleistung (60 bis 
         100 mW) sind i.d.R. ausreichend für die Versorgung eines  
         Schulzimmers.

       > WLAN wird nur eingeschaltet, wenn es für Unterrichtszwecke       
          gebraucht wird (Zeitsteuerung) 

       > der Router sollte mit dem größtmöglichen Abstand zu Schüler- 
         und Lehrer*innen montiert und betrieben werden.


       > zum Schutz der Nachbarräume sollte der Router auf einem
          reflektierenden Untergrund (z.B. Metallplatte, Alufolie,
          Abschirmanstrich etc.) montiert werden, um eine unnötige
          Einstrahlung in die Nachbarräume zu vermeiden.

 





3.  Powerline (PLC / dLAN) ist kein empfehlenswerter Ersatz für WLAN.        Alle Elektroleitungen und Geräte werden damit zu Strahlungsquellen
      hochfrequenter Signale.


4. Die Alternative

   Kabellose Datenübertragung mit ‚Visible Light Communication‘ (VLC)
   erfolgt über eine LED-Raumbeleuchtung. Eine Gesundheitsgefahr ist, 
   nach heutigem Kenntnisstand im Gegensatz zur WLAN-Strahlung, sehr
    gering
, da unser Körper an die Lichtstrahlung adaptiert ist.
   Lichtstrahlung von Lampen ist i.d.R. nicht polarisiert und die
   Eindringtiefe der Strahlung in den Körper ist minimal. Dabei ist aber
   auf die Lichtqualität der Quelle zu achten - keine erhöhten
   Blaulichtanteile - und die Vermeidung von hartem Flicker, vor allem im
   niederfrequenten Bereich (< 1.000 Hz). Zudem sollte die Lichtquelle
   blendfrei montiert sein und der Rückkanal im Infrarot betrieben 
    werden.

 
   VLC befindet sich im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium. Ein vom
   Land Baden-Württemberg gefördertes Pilotprojekt im
    Tagungszentrum der Insel Mainau wurde erfolgreich abgeschlossen.
   
Am Hegel-Gymnasium Stuttgart wurde im November 2017 der erste
   VLC-Klassenraum, gefördert von der Stadt Stuttgart, eingeweiht.

Gleichzeitig muss jedoch auch darauf hingewiesen werden, dass noch keine Langzeitstudien mit VLC vorliegen! Die aktuelle Wissenschaft geht jedoch davon aus, falls es gesundheitliche Nachteile geben sollte, dass diese  w e s e n t l i c h  geringer sein dürften, als die durch WLAN-Strahlung.

Unser  Ratschlag: 

Schulen und Kommunen erklären sich bereit, sich mit einem weiteren VLC-Projekt an diesem technischen Fortschritt zu beteiligen oder warten ab, bis VLC in Serie geht.